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Brillenversorgungen bei Keratokonus – Sinnvoll oder nicht?

Der Augenoptikermeister

Brillenversorgungen bei Keratokonus – Sinnvoll oder nicht?

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Keratokonus ist eine fortschreitende Augenerkrankung, die durch eine Verformung und Verdünnung der Hornhaut charakterisiert ist und zu verschiedenen Sehstörungen führt. In diesem Artikel untersuchen wir die Wirksamkeit von Brillen im Vergleich zu spezialisierten Kontaktlinsen in der Behandlung dieser Erkrankung und berücksichtigen dabei die unterschiedlichen Stadien des Keratokonus.

Die Stadien des Keratokonus

Keratokonus entwickelt sich in mehreren Stadien, die jeweils unterschiedliche Auswirkungen auf das Sehvermögen haben:

  1. Frühstadium: In diesem Stadium ist die Hornhautverkrümmung noch gering, und die Sehstörungen können oft mit Brillen korrigiert werden.
  2. Mittelstadium: Die Verformung der Hornhaut wird ausgeprägter, und Brillen reichen möglicherweise nicht mehr aus, um eine klare Sicht zu gewährleisten. Spezialisierte Kontaktlinsen werden oft notwendig.
  3. Fortgeschrittenes Stadium: Hier ist die Hornhaut stark verformt. Sklerallinsen oder chirurgische Eingriffe können erforderlich sein, um das Sehvermögen zu verbessern.
  4. Sehr fortgeschrittenes Stadium: In diesem Stadium können Hornhauttransplantationen notwendig sein, da andere Methoden der Sehkorrektur nicht mehr wirksam sind.

Wie wird die Hornhautverkrümmung bei Keratokonus ermittelt?

Zur genauen Bestimmung der Hornhautverkrümmung bei Keratokonus verwenden wir in meiner Praxis eine Pentacam. Dieses fortschrittliche diagnostische Gerät liefert detaillierte Bilder der Hornhaut und ermöglicht eine präzise Beurteilung der Verformung und Dicke. Diese Informationen sind entscheidend für die Wahl der geeigneten Behandlungsmethode in den verschiedenen Stadien des Keratokonus.

Die Rolle der Brille bei Keratokonus

In den frühen Stadien des Keratokonus kann eine Brille eine effektive Lösung sein. Sie korrigiert die leichte Kurz- oder Weitsichtigkeit sowie den regulären Astigmatismus. Eine Brille kann immer ausprobiert werden und wird von einem Augenarzt oder Augenoptiker durch eine Refraktion bestimmt, einem Verfahren zur Messung der Lichtbrechung im Auge.

Grenzen der Brillenkorrektur

Mit fortschreitendem Keratokonus wird die Hornhautverformung unregelmäßiger und komplexer, was die Effektivität von Brillen einschränkt. Brillen können den unregelmäßigen Astigmatismus, der typisch für Keratokonus ist, nicht korrigieren, was zu verschwommenem oder verzerrtem Sehen führt.

Spezialisierte Kontaktlinsen als Alternative

In fortgeschritteneren Stadien des Keratokonus sind spezialisierte Kontaktlinsen oft die bessere Wahl. Sie passen sich der unregelmäßigen Hornhautoberfläche an und bieten eine effektivere Sehkorrektur.

Fazit

Die Entscheidung zwischen Brillen und Kontaktlinsen hängt vom Stadium des Keratokonus ab. Während Brillen in den frühen Stadien hilfreich sein können, sind in späteren Stadien spezialisierte Kontaktlinsen oder sogar chirurgische Eingriffe notwendig. Eine regelmäßige Untersuchung und Anpassung der Sehhilfen ist unerlässlich, um die Sehqualität zu maximieren und das Fortschreiten der Erkrankung zu überwachen.